Die Geschichte von Basel ins Netz stellen
Beteiligung relevanter Anspruchsgruppen an der Entwicklung eines nachhaltigen und offenen Public-History-Portals
Das Public-History-Portal Stadt.Geschichte.Basel wurde entwickelt, um die Stadtgeschichte Basels auf einer digitalen Plattform zugänglich zu machen. Der Artikel analysiert die methodischen und organisatorischen Herausforderungen eines solchen interdisziplinären Projekts und beschreibt die Einbindung relevanter Anspruchsgruppen mithilfe von User-Centered Design (UCD) und dem Konzept der Trading Zones nach Max Kemman.
Da das Projekt sowohl eine zehnbändige Buchreihe als auch ein digitales Portal umfasst, wurde frühzeitig ein iteratives und agiles Projektmanagement etabliert. Die Planung orientierte sich an den Bedürfnissen von Forschenden, Museen, Archiven und Schulen. Erste Umfragen ergaben, dass Forschende primär an gedruckten Publikationen interessiert sind, während Vermittlungsinstitutionen digitale Formate und Datenbanken zwar als ergänzende, aber nicht primäre Arbeitsinstrumente betrachten.
Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde das digitale Portal als nachhaltige, barrierefreie und wartungsarme Plattform konzipiert. Es enthält eine Forschungsdatenbank, interaktive Data Stories, eine Agenda, eine Bibliografie und digitale Stadtrundgänge. Um eine enge Anbindung an bestehende Vermittlungsstrukturen zu gewährleisten, wurden Kooperationsprogramme mit Museen, Archiven und Schulen aufgebaut.
Die Umsetzung erfolgt mit geringer technischer Komplexität unter Verwendung von Open-Source-Software, um langfristige Archivierung und Anpassungsfähigkeit zu gewährleisten. Die inhaltliche und technische Entwicklung wurde in enger Zusammenarbeit mit Nutzer*innen durchgeführt, wobei regelmässige Workshops und Umfragen zur kontinuierlichen Optimierung des Portals beitragen. Zentrale Herausforderungen sind die Finanzierung über das Projektende hinaus und die nachhaltige Integration in das bestehende Vermittlungssystem.
Das Projekt zeigt, dass digitale Geschichtsvermittlung nicht nur technologische, sondern auch soziokulturelle und organisatorische Fragen lösen muss. Ein nachhaltiges Digital-Humanities-Projekt erfordert interdisziplinäre Kooperation, kontinuierliches Monitoring und eine flexible Anpassung an Nutzerbedürfnisse.
Zurück nach oben